Instandsetzung Viadukt Mühle Rickenbach, Wil

Gesamtprojektleitung

Kurz und knapp

  • Phasen: Zustandsbeurteilung, Genehmigungsprojekt und Realisierung
  • Bauherr: Kanton St.Gallen
  • Realisierung: 2017 bis 2020
  • Kosten: rund 9 Mio. Franken

Beschreibung

Nahe der Autobahnausfahrt Wil, St.Gallen überquert das Viadukt Mühle Rickenbach Strassen und Gewässer. Auf den ersten Blick nichts Überraschendes, und doch fällt im Anfangssatz des technischen Berichts auf, dass der Planer der Brücke namentlich genannt ist. Das Viadukt wurde im Jahr 1964 nach Plänen von Prof. Dr. Ch. Menn gebaut. Es war damit eines seiner frühesten Werke.

Eine umfangreiche Untersuchung im Jahr 2012 zeigte den schlechten Zustand der Brücke. Vor allem in die Gerbergelenke drang chloridhaltiges Wasser ein, was zu Bewehrungskorrosion und infolgedessen zu Betonabplatzungen führte. Das Viadukt musste dringend instandgestellt werden.

Instandsetzung

  • Wichtigste Vorgabe bei der aktuellen Instandsetzung:
    Das Befahren der Brücke im Gegenverkehr – rund 21'000 Fahrzeuge täglich – muss während der Bauzeit und künftig möglich sein. Deshalb wird die Brücke beidseitig um je 70 cm auf insgesamt 12.30 Meter verbreitert. Eine längere Vollsperrung, Umfahrung oder sonstige Alternativen gab es nicht. Die Verbreiterung der drei Fahrspuren wird im Endzustand den Forderungen für Kantonsstrassen entsprechen.
  • Infolge der Mehrlast und der notwendigen Dimensionierung auf Verkehrslasten gemäss SIA 269 (2011) mussten die Längsträger verstärkt werden. Hierzu wurde an den Innenseiten der Stege jeweils ein zusätzliches Vorspannkabel eingebaut. Ausserdem wurden bereits im Herbst/Winter 2017/2018 die Stützenfundamente verbreitert und teilweise mit Mikropfählen verstärkt.
  • Gerbergelenke eliminieren:
    Die beiden hoch beanspruchten Gerbergelenke beim Einhängeträger waren in einem besonders schlechten Zustand. Der Einhängeträger wird monolithisch mit dem restlichen Überbau verbunden. Die Fuge wurde ausinjiziert, die Fahrbahnplatte zusammenbetoniert und die Trägerstege auf der Innen- und Aussenseite mit vorgespannten Betonscheiben ergänzt bzw. verstärkt. Die Brücke wurde damit zu einem Durchlaufträger über sechs Felder. Mit dem Fugenschluss wurden zudem potenzielle Schwachstellen wie Undichtigkeiten in der Gerbergelenkfuge beseitigt und die Erdbebensicherheit verstärkt.
  • Durch die monolithische Verbindung der einzelnen Tragwerkselemente verändert sich das statische System. Die Bewegungen aus Temperaturdifferenzen sind über die ganze Brückenlänge zu berücksichtigen und müssen bei den Widerlagern aufgenommen werden. Deshalb wurden die bestehenden Fahrbahnübergänge ausgebaut und durch Gleitfingerübergänge ersetzt.
Instandsetzung Viadukt Mühle Rickenbach, Wil
Instandsetzung Viadukt Mühle Rickenbach, Wil

Fakten

  • Brückenlänge 257 m
  • Spannweiten 34.00 / 42.00 / 57.00 / 48.00 / 42.00 / 34.00 m
  • Breite bisher/neu 10.90 /12.30 m
  • Stützenhöhen 8.94 / 15.04 / 16.33 / 17.16 / 11.25 m
  • Hängegerüst 200 m
  • Abbrüche Beläge 2'600 m²
  • Betonabtrag Konsolenplatte 540 m
  • Kernbohrungen Ø 40 mm 23'520 cm
  • Abdichtung 3'300 m²
  • PE-Rohre 350 m
  • Bewehrung 162 to
  • Beton 4'700 m³
  • Vorspannung 1'650 m
  • Grossbohrpfähle Ø 800 mm (40 x 15 m) 600 m
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